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Multiple Emulsionen

Dass in Tröpfchen der inneren Phase Tröpfchen der äußeren Phase eingeschlossen werden können, ist schon lange bekannt. Je heftiger gerührt wird, desto eher bildet sich eine multiple Emulsion; je mehr Emulgator vorhanden ist, desto stabiler ist sie. Solche Produkte reproduzierbar und stabil herzustellen ist jedoch erst seit Ende des 20. Jahrhunderts möglich.

Klassische Herstellungsmethode ist das Zweischrittverfahren: Zur Herstellung einer W/O/W Emulsion wird zuerst eine W/O Emulsion bereitet. Diese wird dann in die äußere W Phase eingearbeitet. Bei diesem letzten Schritt muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, um eine Phasenumkehr der »inneren« Emulsion zu vermeiden. Leider wirkt sich das negativ auf die Tröpfchengröße und damit die Stabilität aus. Mit dem Zweischrittverfahren ist es theoretisch möglich, der innersten Phase eine andere Zusammensetzung als der äußeren zu geben.

Unter gezielter Ausnutzung der Phasenumkehr bei Erreichen der Phaseninversionstemperatur können multiple Emulsionen auch in einem Einschrittverfahren hergestellt werden. Damit das funktioniert, muss eine genau ausgearbeitete Rezeptur vorliegen und Temperaturführung und Rührparameter müssen exakt eingehalten werden.

Literatur: Gohla, Dr. Sven H.: Multiple Emulsionen vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W) in Kosmetika in Müller, Rainer H. und Hildbrand, Gesine E. (Hrsg): Pharmazeutische Technologie: Moderne Arzneiformen. WVG, Stuttgart 1997. ISBN: 9783804715042.

Produkte

Kosmetik

W/O/W Cremes als Kosmetika liefern bieten anhaltende Feuchtigkeit für die Haut. Nach der kurzfristigen Befeuchtung durch die äußere Wasserphase bildet die innere Wasserphase ein Depot, das über den ganzen Tag weitere Feuchtigkeit nachliefern kann.

Es ist auch denkbar, empfindliche Inhaltsstoffe (zum Beispiel Vitamine) in die innerste Phase zu packen, um sie zu schützen. Das setzt allerdings das Zweischrittverfahren voraus.

Lebensmittel

Der gute Geschmack von Fett wird vor allem auch durch das Mundgefühl der Tröpfchen vermittelt. Man kann also Light-Produkte produzieren, bei denen die Fetttröpfchen nicht aus reinem Fett bestehen, sondern aus einer W/O Emulsion.