Heilpflanzen
Zur Wirksamkeit von Heilpflanzen
In den 1980er Jahren beurteilte die Kommission E beim damaligen Bundesgesundheitsministerium die damals im Gebrauch befindlichen Heilpflanzen. Man stützte sich auf damals bekannte Fakten und es schien in vielen Fällen auszureichen, dass keine Berichte über schädliche Wirkungen vorlagen, um eine Positivmonographie zu erhalten. Inzwischen liegt die Pflege der Monographien beim CHMP der EU. Hier ist der Schwerpunkt das Vorsorgeprinzip; demzufolge darf dann nahezu keine Heilpflanze bei Kindern und Schwangeren angewendet werden (mangels Erfahrung). Die selben Prinzipien auf Lebensmittel anzuwenden würde dazu führen, dass Schwangere und Kinder verhungern müssen.
Was fehlt, ist tatsächlich Forschung nach aktuellen Standards. Leider ist sie nicht zu erwarten:
- Öffentliche Gelder für Studien stehen nur begrenzt zur Verfügung.
- Wissenschaftlicher Ruhm im Bereich Biologie/Medizin ist eher im Gebiet der Genetik zu erlangen.
- Vielen Firmen, die pflanzliche Mittel vermarkten, fehlt es an finanziellen Ressourcen und auch an Know-How, um Studien auf den Weg zu bringen. Oft reicht es nicht mal zu mehr als einem Inverkehrbringen als Nahrungsergänzung.
- Firmen haben keinen Nutzen von Studien:
- Negativstudien führen zu Umsatzrückgang oder zur Marktrücknahme
- Positivstudien kommen auch der Konkurrenz zu Gute: Für traditionelle Produkte gibt es keinen Patentschutz.
- In der dritten Welt wird durchaus noch an Heilpflanzen geforscht. In Deutschland kommt das leider nicht so an, wie es sollte. Beispiel: Zimt gegen Diabetes. Schmierige Nahrungsergänzungsmittel und Sensationsberichte haben der Gesundheit von Tausenden von Diabetikern geschadet.
Heilpflanzen-Porträts
Sie finden im folgenden keine eigenen Inhalte, sondern Links zu den Pflanzenporträts in PTA-Forum. Ebenfalls eingeflochten sind Artikel über Gewürze, da die Übergänge zwischen den Kategorien fließend sind. Diese Liste wird nicht weiter gepflegt, da es inzwischen eine offizielle Übersichtsseite beim PTA-Forum gibt.
Porträts ab 2017
Beginnend mit PTA-Forum 1/2017 gibt es klar gegliederte knappe Monographien, es wird nicht einmal mehr die Autorin genannt; schade drum.
- Ackerschachtelhalm (Zinnkraut) – Equiseti Herba. Selbst sammeln ist nicht empfohlen, da er schwierig von verwandten giftigen Arten zu unterschieden ist.
- Adonisröschen – Adonidis Herba.
Hinweis: Adonisröschen ist giftig. Es sollte aus Naturschutzgründen nicht selbst gesammelt werden. - Aloe Neben Aloe-Gel gibt es auch Aloe-Saft, ein Abführmittel. Dieses ist allerdings schädlich, siehe zum Beispiel diesen Artikel. Aloe-Saft wird eingekocht, bis er fest ist, man erhält also keine Flüssigkeit, sondenr eine amorphe, schwarzgrüne Masse.
- Anis – Anisi Fructus.
- Arnika – Arnicae Flos. Arnika ist geschützt, also bitte nicht selbst sammeln. Bei innerlicher Anwendung ist Arnika schädlich für das Herz. Generell besteht ein Allergie-Risiko.
- Augentrost – Euphrasiae Herba. Überraschenderweise gibt es Augentrost-Produkte auch von Pharmafirmen, die der Naturheilkund enicht nahestehen. Aus Gründen der Hygiene sind sterile Produkte zur Anwendung am Auge besser geeignet als ein Tee.
- Avocado
- Baldrian – Valerianae Radix. Die Wissenschaft ist imme rnoch auf der Suche nach dem Wirkstoff, die Wirkung ist jedoch durchaus vorhanden.
- Beinwell – Symphyti Radix oder Radix consolidae
Hinweis: Wild wachsender Beinwell ist leberschädigend und krebserregend. Wenn überhaupt, sollte er nur äußerlich auf intakter Haut verwendet werden. - Besenginster – Genistae tinctoriae Herba
Hinweis: Besenginster ist giftig. Er eignet sich nur in homöopathischer Zubereitung als Arzneimittel. - Birke – Betulae Folium. Als Heuschnupfenpatient sollten Sie auf Birkenblätter-Tee (oder Brausetabletten) besser verzichten.
- Brennnessel – Urticae Folium
- Buchweizen
- Cayennepfeffer – Capsici Fructus
- Chinarinde – Cinchonae succirubrae Cortex
- Cranberry
- Eibisch – Althaeae Radix. Das Kauen auf Eibisch beseitigt unangenehmen Geschmack (von dem, was vorher gegessen wurde) in Sekunden. Eibisch-Schleim legt sich fester auf die Schleimhäute als andere Pflanzenschleime.
- Eleutherococcus
- Engelswurz (Angelica)
- Eukalyptusbaum – Eucalypti Folium. Von Fertigarzneimitteln hat man mehr als von Blättern.
- Flohsamen, indische – Plantaginis Semen
- Frauenmantel – Alchemillae Herba. Überraschenderweise ist das Hauptanwendungsgebiet Durchfall – wegen der Gerbstoffe.
- Gewürznelken
- Ginkgo
- Granatapfel
- Hamamelis (Zaubernuss)
- Heidelbeere – Myrtilli Fructus
- Hirtentäschel
- Ingwer – Zingiberis Rhizoma
- Isländisch Moos – Cetrariae Lichen
- Johanniskraut – Hyperici Herba
- Jojobastrauch
Vorsichtshalber: Jojoba darf nur äußerlich angewandt werden. Innerlich ist diese Pflanze giftig. Das steht so auch im Steckbrief. - Kamille – Matricaraie Flos
- Kapland-Pelargonie
- Kapuzinerkresse
- Knoblauch
- Königskerze – Verbasci Flos
- Kümmel – Carvi Fructus
- Lavendel – Lavandulae Flos. Arzneilicher Lavendel ist sehr teuer. Wenn Sie den Geruchsvergleich mit anderen Lavendelarten, die oft zum Beispiel als Kissenfüllung angeboten werden, machen, verstehen Sie, warum.
- Liebstöckel – Levistici Radix
- Löwenzahn
- Mäusedorn
- Malve
- Mariendistel
- Mate
- Meerrettich
- Melisse
- Mönchspfeffer (Keuschlamm, Agnus castus)
- Mutterkorn – Claviceps purpurea. Im Mittelalter unrühmlicher Verurscher von schweren Erkrankungen, in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Mutterkorn-Alkaloide vielfältig eingesetzt, inzwischen werden sie als eher schädlich beurteilt und sind aus dem Arzneischatz nahezu vollständig verschwunden.
- echte Myrrhe
- Nachtkerze
- Neem-Baum
- Passionsblume
- Pfefferminze
- Pestwurz Vorsorglich weise ich darauf hin, dass Pestwurz giftig und krebserregend ist. Nachdem der Anbieter eines entsprechenden Arzneimittels weder Beweise der Wirkung noch der Unbedenklichkeit erbringen konnte (oder wollte) hat er die Produktion ins Ausland verlegt (bzw. an eine ausländische Firma abgetreten) und das Produkt zum Nahrungsmittel umgewandelt. Finger weg.
- Pomeranze
- Rhabarber
- Rizinus
- Rhodiola (Rosenwurz)
- Rosmarin
- Rosskastanie
- Salbei
- Sanddorn
- Schafgarbe
- Schleifenblume, bittere
- Schöllkraut Vorsorglich möchte ich auf folgendes hinweisen:
- Schöllkraut in größeren Mengen ist definitiv giftig.
- Schöllkraut steht im Verdacht, bei innerlicher Anwendung Leberschäden hervorrufen zu können, die auch zum Tode führen können.
Aus meiner Sicht ist nicht geklärt, dass diese Schäden tatsächlich durch Schöllkraut verursacht werden. Solange dies nicht ausgeschlossen werden kann, sollte jedoch auf Schöllkraut verzichtet werden. Gallenbeschwerden kann man auch mit Löwenzahn oder Pfefferminze behandeln.
- Sennesblätter
- Spitzwegerich
- Steinklee
- Stiefmütterchen
- Süßholz
- Thymian
- Teufelskralle
- Traubensilberkerze
- Uzara
- Wacholder
- Walnussblätter
- Wegwarte
- Weide
- Weinrebe
- Weißdorn
- Zimt
Auführlichere Artikel ab 2017
Vereinzelt finden sich auch in neueren Ausgaben noch ausführliche Besprechungen. Sie sind hier versammelt.
Porträts bis 2016
In der Zeit bis 2016 gab es mehrseitige Artikel, die nicht nur auf die aktuelle Verwendung, sondern auch auf geschichtliche Aspekte eingingen und Darstellungen, wie man sie in Kräuterbüchern findet, oftmals übertrafen.
- Ackerschachtelhalm (Monika Schulte-Löbbert)
- Adoniskraut (Gerhard Gensthaler)
- Anis und Sternanis (Brigitte Gensthaler)
- Aronia (Gerhard Gensthaler)
- Avocado (Gerhard Gensthaler)
- Baldrian (Ernst-Albert Meyer)
- Beifuß (Monika Schulte-Löbbert)
- Benediktenkraut (Monika Schulte-Löbbert)
- Borretsch (Gerhard Gensthaler)
- Campher (Ernst-Albert Meyer)
- Curry (Brigitte Gensthaler)
- Eibisch (Gerhard Gensthaler)
- Eleutherococcus (Monika Schulte-Löbbert)
- Fichtennadelöl (Gerhard Gensthaler)
- Ginseng (Gerhard Gensthaler)
- Hamamelis (Monika Schulte-Löbbert)
- Haronga (Ernst-Albert Meyer)
- Heidelbeere (Gerhard Gensthaler)
- Hauhechel (Monika Schulte-Löbbert)
- Ingwer (Brigitte Gensthaler)
- Jojoba (Gerhard Gensthaler)
- Kakao (Brigitte Gensthaler)
- Kalabarbohne (Gerhard Gensthaler)
- Kapuzinerkresse (Gerhard Gensthaler)
- Kardamom (Brigitte Gensthaler)
- Knoblauch (Ernst-Albert Meyer)
- Königskerze (Monika Schulte-Löbbert)
- Koloquinte (Brigitte Gensthaler)
- Koriander (Brigitte Gensthaler)
- Kümmel und Kreuzkümmel (Brigitte Gensthaler)
- Kürbis (Monika Schulte-Löbbert)
- Kurkuma und Galgant (Brigitte Gensthaler)
- Lavendel (Gerhard Gensthaler)
- Lorbeer (Brigitte Gensthaler)
- Malve (Gerhard Gensthaler)
- Mate (Monika Schulte-Löbbert)
- Meerrettich (Gerhard Gensthaler)
- Mistel (Monika Schulte-Löbbert)
- Muskat (Brigitte Gensthaler)
- Myrrhe (Gerhard Gensthaler)
- Gewürznelke (Brigitte Gensthaler)
- Perlargonie (Gerhard Gensthaler)
- Pestwurz (Gerhard Gensthaler)
- Petersilie (Gerhard Gensthaler)
- Pfeffer (Brigitte Gensthaler)
- Pfefferminze (Monika Schulte-Löbbert)
- Piment (Brigitte Gensthaler)
- Preiselbeere (Edith Schettler)
- Quendel (Gerhard Gensthaler)
- Rauwolfia (Monika Schulte-Löbbert)
- Rhabarber (Gerhard Gensthaler)
- Rhodiola rosea (Gerhard Gensthaler)
- Safran (Brigitte Gensthaler)
- Salbei (Monika Schulte-Löbbert)
- Schöllkraut (Gerhard Gensthaler)
- Sesam (Brigitte Gensthaler)
- Silphion und Garum (Brigitte Gensthaler)
- Steinklee (Monika Schulte-Löbbert)
- Stiefmütterchen (Gerhard Gensthaler)
- Süßholz (Gerhard Gensthaler)
- Thymian (Ernst-Albert Meyer)
- Uzara (Gerhard Gensthaler)
- Weihrauch (Gerhard Gensthaler)
- Weißdorn (Gerhard Gensthaler)
- Wolfstrapp (Monika Schulte-Löbbert)
- Zimt (Gerhard Gensthaler)
- Zwiebel (Brigitte Gensthaler)
- Zwiebel (Gerhard Gensthaler)